
Vorhabenspezifische Risikoanalysen
Risikoanalysen und wasserwirtschaftliche Beratung für Infrastruktur- und Baumaßnahmen in (Trink-) Wassergewinnungsgebieten
In Wassergewinnungsgebieten, die zur Trinkwasserversorgung genutzt werden, stellen Infrastruktur- und Baumaßnahmen eine besondere Herausforderung in Bezug auf den Grund- und Trinkwasserschutz dar, sowohl in ausgewiesenen Wasserschutzgebieten als auch in Gebieten ohne formale Ausweisung.
Wasserschutzgebiete werden ausgewiesen, um das Gewässer (Grund- oder Oberflächengewässer) vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Die zugehörige Wasserschutzgebietsverordnung enthält Regelungstatbestände für unterschiedliche Handlungen, Nutzungen und Anlagen in Form von Ver- und Geboten, differenziert für die einzelnen Schutzzonen (Wasserschutzzone I, II, III A/B).
Aufgrund fortschreitender Gebiets- und Siedlungsentwicklung werden zunehmend Infrastruktur- und Baumaßnahmen in Wasserschutzgebieten durchgeführt. Im Hinblick auf die damit verbundenen Risiken für das Gewässer und ausreichender Planungssicherheit für die Vorhabenträger werden im Vorfeld vorhabenspezifische Risikoanalysen durchgeführt, um die Vereinbarkeit der Maßnahme mit den wasserwirtschaftlichen Auflagen und letztendlich die Genehmigungsfähigkeit der Maßnahme zu bewerten.
Leistungen der ahu GmbH
Für Infrastruktur- und Baumaßnahmen in (Trink-)Wassergewinnungsgebieten erstellt die ahu GmbH Risikoanalysen für (potenziell) betroffene Wassergewinnungsanlagen mit Maßnahmenempfehlungen für die Bau- und Betriebsphase. Zu unseren Auftraggebern gehören sowohl Vorhabensträger als auch Wasserversorger und Wasserwirtschaftsbehörden. In den Projekten legen wir großen Wert auf eine transparente Arbeits- und Kommunikationsweise sowie einen kooperativen Ausgleich der z.T. sehr unterschiedlichen Interessenlagen.
Eingriffsbezogen werden alle Gefährdungspotenziale für die betroffene Wasserressource am Ort des Eintrags und/oder am Ort der Wasserentnahme ermittelt und halbquantitativ bewertet. Unter Berücksichtigung der natürlichen Schutzfunktion, geeigneter Maßnahmen zur Minimierung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des möglichen Schadensausmaßes der erkannten Gefährdungen wird das (verbleibende) Risikopotenzial für die betroffene Wassergewinnungsanlage und die dahinterstehende öffentliche Trinkwasserversorgung beurteilt. In Abhängigkeit vom geplanten Vorhaben kann eine Gegenüberstellung des Risikopotenzials im Ist- und im Planungs-Zustand sinnvoll sein.
Berücksichtigung finden dabei u.a. folgende DVGW-Regelwerke und Technischen Hinweise:
- DVGW W 101: Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; I. Teil: Schutzgebiete für Grundwasser
- DVGW W 102: Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; II. Teil: Schutzgebiete für Talsperren
- DVGW W 1001-B2 (M): Sicherheit in der Trinkwasserversorgung – Risikomanagement im Normalbetrieb; Beiblatt 2: Risikomanagement für Einzugsgebiete von Grundwasserfassungen zur Trinkwassergewinnung
Auf Basis der Risikoanalysen wird die Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens bewertet und es werden Maßnahmenempfehlungen für die Bau- und Betriebsphase formuliert. Hierzu gehören insbesondere Empfehlungen für ein geeignetes Überwachungsprogramm, um mögliche Gefährdungen der Trinkwasserversorgung frühzeitig erkennen und gegensteuernde Maßnahmen einleiten zu können.
Neben der Erstellung umfänglicher Risikoanalysen steht die ahu GmbH u.a. Fachplanern, Behörden und Wasserversorgern bei Fragestellungen zu infrastrukturellen Maßnahmen in Wasserschutzgebieten bzw. in Wassergewinnungsgebieten beratend zur Seite.